Heute bekomme ich Post von meiner Krankenversicherung. Ich habe lange überlegt, ob ich diese hier namentlich erwähnen soll, würde ich nämlich schon ganz gerne. Aber, es soll ja ein sachlicher Bericht werden, naja zumindest größtenteils 😉
Nun, nachdem ja noch eine Antwort ausstand auf eine Frage zu einer Arztrechnung, dachte ich zunächst „Ach nee, doch so schnell …“
Dazu muss ich ganz kurz drauf eingehen, damit man diesen Gedanken auch verstehen kann:
06.10.2010:
Nach telefonischem Erstkontakt eine Arztrechnung per Fax an die PKV geschickt mit der Bitte um Überprüfung, ob diese in Bezug auf die Sachkosten so richtig ausgestellt ist.
12.10.2010:
Telefonisch nochmals nachgefragt mit dem Ergebnis, der Vorgang wäre in der Fachabteilung und es dauert noch. Ein dezenter Hinweis meinerseits, dass ich gerne das Zahlungsziel einhalten würde, sollte die Angelegenheit eigentlich etwas beschleunigen …
19.10.2010:
Nochmal angerufen, weil immer noch keine Rückinfo zu meinem Anliegen da war. Gleiche Aussage: ist in der Fachabteilung …
Nun ja, als Verfechterin einer guten Zahlungsmoral, habe ich die Rechnung überwiesen und mich bei der Krankenversicherung mal per Beschwerde über die Homepage gemeldet und den Sachverhalt nochmals angesprochen und meine damit verbundene Unzufriedenheit kund getan …
Es dauerte nicht lange, ein paar Tage später war Post im Briefkasten. Aber leider nicht die erhoffte Antwort auf mein Anliegen sondern lediglich eine Bestätigung, dass meine Beschwerde eingegangen ist, es leid tut und ich in ein paar Tagen hören werde …
26.11.2010:
Man glaubt es nicht, bis heute habe ich immer noch keine Antwort und mittlerweile glaube ich auch nicht mehr daran, dass ich zu meinem Anliegen irgendwann noch was hören werde …
Soviel zum Service meiner PKV, nun aber zurück zur Post von heute. Wie gesagt, das was ich erwartet hatte, war dann nicht enthalten, sondern eine fette, fette Beitragserhöhung zum Januar 2011.
Ok, ging ja durch die Presse:
– Rösslers Gesundheitsreform,
– alles wird teurer,
– die Gesetzlichen erhöhen schließlich auch von 14,9 % auf 15,5 %
(und diese Erhöhung muss jeder selbst tragen, also nix mit halbe/halbe),
– die böse Pharmaindustrie,
-blablabla …
Doch das hat mich dann wirklich aus den Schuhen gehaun – zum einen wird einfach die Selbstbeteiligung erhöht – charmanterweise mit der Begründung, dass die Beitragserhöhung deshalb „nur“ 24,78 % ausmacht.
Ich wiederhole und man ziehe sich den Prozentsatz rein:
24,78 % !!!
Da beschwere sich mal einer, der gesetzlich krankenversichert ist über die kommende Beitragserhöhung, da lache ich mich ja schlapp.
Leider gehöre ich zu den Menschen, die aus vergangenen, sehr guten Verdienstjahren heraus in die Private gewechselt sind, weil unser gesetzliches Gesundheitssystem immer mieser wird (großer Fehler!).
Das geht schon alles, so lange die Kohle entsprechend reinkommt und ein Arbeitgeber da ist, der auch noch die Hälfte davon übernimmt.
Wie das Leben aber so spielt, nichts bleibt für die Ewigkeit wie es gerade ist bzw. oft genug entwickeln sich die Dinge anders als geplant und gehofft. So also musste ich von einem einigermaßen guten Tarif in den Basistarif wechseln, weil ich als Selbständige das ganze ja auch irgendwie finanzieren können muss.
Da sitze ich also nun mit meiner Beitragserhöhung von 24,78 % + Erhöhung der Selbstbeteilung um 50 Euro und ich kann noch nicht mal sagen, dass wenigstens der Service stimmt.
Sorry, aber wer bitte fühlt sich da nicht verarscht – ich jedenfalls könnte abkotzen und das die ganze Nacht.
Soviel also zum Slogan „Gesundheit bewegt uns“ – da bewegt sich gar nix, außer die Monatsbeiträge und das ziemlich satt. Schön, dass die Privaten dank Rössler und Co. gute Argumente in die Hände gelegt bekommen haben, mal so richtig zuzulangen und sich die Oberbosse und deren Lakeien die Säckel im nächsten Jahr endlich wieder ordentlich füllen können.
Mein Fazit zu der ganzen Sache und mein Rat an alle, die sich mit dem Thema, in die Private zu wechseln, auseinandersetzen:
„Finger weg von den Privaten“ – wer etwas bessere Leistungen über die gesetzliche Krankenversicherung hinaus haben möchte, kann sich ja nach einer Zusatzversicherung umschauen. Wenn ich könnte, würde ich sofort den ganzen Scheiß kündigen, aber nee, ich häng‘ ja fest.
Ich gehe jetzt ins Bett und träume von besseren Zeiten …
… und ja ich weiß, es gibt Menschen, die haben weit schlimmere Probleme
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